Elfriede Hansel

Frau Hansel wurde am 17.07.1924 im polnischen Bielitz-Biala (Bielsko-Biała) geboren, wo sie eine deutsche Handelsschule besuchte und eine Schneiderlehre begann. Noch während des Zweiten Weltkrieges wurde sie im Frühjahr 1945 zusammen mit ihrer Schwester von den Sowjets nach Alagir in den Kaukasus gebracht. Sie verbrachte etwa zwei Jahre, teils in einem Lager und teils auf einer Kolchose. Im Jahr 1947 wurde sie dann nach Saporischja (Zaporizhia), in die Ukraine verschleppt, wo sie u.a. Schiffe entladen musste, die Bauxit geladen hatten. Drei Jahre später (im Jahr 1948) wurde sie schlussendlich in Frankfurt/Oder entlassen. Ihr Weg führte sie dann weiter ins bayerische Ottobeuren, wo sie für zwei Jahre bei einem Ehepaar als Haushaltshilfe arbeitete. Von dort ging sie für zwei Jahre zu einer Freundin nach Württemberg, wo sie in einer Wäschefabrik als Spulerin arbeitete. Schlussendlich zog sie dann im Jahr 1952 zu ihrem Vater nach Wien, wo sie auch heute noch lebt.

  • Beskidendeutsche
  • Kaukasus
  • Ukraine
  • Arbeitslager

Elfriede Hansel

Frau Hansel erzählt von ihrem Geburtsort und dem Leben in der schlesischen Stadt Bielitz-Biala (heute Bielsko-Biała). Sie berichtet davon wie die Stadt vor der Ankunft der Nazis durch jüdische Stoffindustrie geprägt gewesen war und wie die Verfolgung der Juden begann, deren Ausmaß sie angibt als junge Frau nicht ermessen zu haben. Noch während des Zweiten Weltkrieges wurde sie im Frühjahr 1945 zusammen mit ihrer Schwester von den Sowjets zunächst für zwei Wochen ins Gefängnis gesperrt und dann nach Alagir in den Kaukasus gebracht, wo sie das Kriegsende erlebte. Sie verbrachte etwa zwei Jahre, teils in einem Lager und teils auf einer Kolchose. Sie berichtet von Übergriffen deutscher Lagerführer auf die internierten Frauen. Im Jahr 1947 wurde sie dann nach Saporischja (Zaporizhia), in die Ukraine gebracht, wo sie u.a. Schiffe entladen musste, die Bauxit geladen hatten. Drei Jahre später (im Jahr 1948) wurde sie schlussendlich in Frankfurt/Oder entlassen. Von ihrem Onkel, der in Wien lebte bekam sie den Kontakt von einer Cousine im Bayerischen Ottobeuren, wo sie für zwei Jahre bei einem Ehepaar als Haushaltshilfe arbeitete. Von dort ging sie für zwei Jahre zu einer Freundin nach Württemberg, wo sie in einer Wäschefabrik als Spulerin arbeitete. Sie zog schließlich zu ihrem Vater nach Wien, in die Wohnung ihres inzwischen verstorbenen Onkels. Auch ihre Mutter war inzwischen verstorben. Sie berichtet, wie es immer ihr Wunsch gewesen war in Wien zu leben, wo sie schon als Kind oft den Onkel besucht hatte.

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